Christine Preuß, Eva Heidemann und Katharina Kaminski ist es erneut gelungen, eine hochkarätige Veranstaltung zu konzipieren, die durch mutmachende, informative und höchstunterhaltsame Vorträge renommierter Bildungswissenschaftler geprägt war.
Prof. Dr. Schirp stellte in seinem Vortrag die Bedeutung des hirngerechten Lernens in den Fokus seiner Betrachtungen und verdeutlichte, dass das menschliche Hirn als „Sozialorgan“ in seiner Arbeitsweise sozial agierenden, kooperierenden Systemen ähnelt. Schulen sollten nach seinem Credo insofern Lernorte sein, in denen kooperiert werden sollte und Demokratie gelebt und gelernt werden kann.
Prof.Dr. Kronig karikierte und charakterisierte selektive Schulsysteme als diskriminierend, ungerecht und sozial unausgewogen. Sein Vortrag bot viele aufbereitete Daten und weniger einfache Lösungsansätze. Vielmehr machte er die Notwendigkeit deutlich, Schulen als Lernorte von Pädagogik zu gestalten, in denen es eher um Bildungsinhalte und weniger um Bildungstitel gehen sollte.
Der Vortrag von Prof.Dr. Bönsch fächerte die im Moment aktuellen und hilfreichen Ansätze zur erfolgreichen Differenzierung im Unterricht auf. Auch er hinterfragte das aktuelle Schulsystem mit seiner festgelegten Struktur von Fächerkanon, Zeitrastern und häufig anzutreffenden Unterrichtsdramaturgien, die nicht dazu angelegt sein, den individuellen Lernvoraussetzungen von SchülerInnen gerecht zu werden und insofern erfolgreich Bildungspotentiale zu erkenn en und zu entwickeln.
An dieser Stelle muss Eva Heidemann und Christine Preuß für die wieder einmal hervorragende Auswahl der Hochschullehrer gedankt werden. Die von ihnen ausgehenden Anregungen, Diskussionsbeiträge und Visionen waren getragen vom Geist des Respekts gegenüber den Lernenden und dem Willen, die SchülerInnen durch Bildung zu befähigen, die wesentlichen gesellschaftlichen Fragen in Zukunft gemeinsam bewältigen zu können. Insofern würden sicherlich alle drei Hochschullehrer die provokante Frage, ob Teams eher als Belastung zu definieren sind oder durch sie ein Mehrwert erfahrbar ist, sicherlich eindeutig in letztere Richtung beantworten.
Die angebotenen Workshops lieferten einen bunten Streifzug durch vielfältige Aspekte des Kooperativen Lernens. Das Green-Institut-Rhein Ruhr unterstützte in diesem Jahr mit zahlreichen ModeratorInnen die Summer School. Bedeutsam war hier die Bereitschaft in Workshops sich auf unterschiedlichsten Ebenen auszutauschen – ein nicht immer ganz einfaches Unterfangen, weil die Workshops in ihrer Zusammensetzung in Bezug auf das Know How in Punkt Lernen in Kooperation sehr heterogen zusammengesetzt waren. Umso schöner war es zu beobachten, wie alle Mitglieder der Workshops miteinander kooperierten und voneinander profitierten.
Wir freuen uns auf die Summer School im nächsten Jahr in Münster, die dann einen etwas offeneren, dem Wunsch nach breitem Austausch gerecht werdenden Rahmen erhalten soll. Christine Preuß und Eva Heidemann freuen sich über Anregungen, die das angedachte Konzept unterstützen könnten.
Das Programm der Summer School 2012 finden Sie hier
Materialien
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